Würdiger Jubiläumsauftakt: Seckauer Basilika erstrahlt in neuem Glanz

Seit vergangenem Sonntag erstrahlt die Basilika von Seckau in neuem Glanz: Die Festmesse zum Abschluss der Renovierungsarbeiten im Innenraum war zugleich der Auftakt zum Jubiläumsjahr „800 Jahre Graz-Seckau“. Dicht gedrängt war die Prominenz, die Bürgermeister Simon Pletz begrüßen konnte, so LH Hermann Schützenhöfer, Landesrat Johann Seitinger, AK-Präsidenten Josef Pesserl, Landwirtschaftskammerchef Franz Titschenbacher, Labg. Hermann Hartleb, WK-Kammeramtsdirektor Karl-Heinz Dernoscheg und natürlich geballte kirchliche Elite, angeführt von Bischof Wilhelm Krautwaschl, seinem Amtsvorgänger Egon Kapellari und dem Linzer Altbischof Maximilian Aichern.

Das fast zweistündige Hochamt sah eine bis auf den letzten Steh- und Sitzplatz gefüllte Basilika, deren neues Erscheinungsbild für viel Bewunderung sorgte. Start vertreten waren die Seckauer Vereine und Feuerwehren, die mit Fahnenschmuck dem geistlichen Zeremoniell einen außergewöhnlichen Rahmen gaben.

1964 war in Seckau zum letzten Mal saniert. „Der Großteil der Schäden war nicht auf den ersten Blick zu sehen, aber es bestand dringender Handlungsbedarf“, so Pater Johannes Fragner als Administrator der Abtei Seckau. Die Generalsanierung, die sich über sechs Monate hinzog, umfasste neben der Erneuerung der Böden und der Bänke auch die Beleuchtung und die Restaurierung der vielen Kunstschätze.

Nach dieser umfassenden Renovierung seit dem Frühjahr zeige die Basilika jetzt noch deutlicher ihren ursprünglichen Baucharakter, stellte Heimo Kaindl, Direktor des steirischen Diözesanmuseums fest. „Das Besondere an Seckau ist, dass diese Kirche 1143 zu bauen begonnen wurde und es dann nur wenige Veränderungen im Kirchenbau gab – man geht in den Raum hinein und ist eigentlich in der Romanik drin.“

Dutzende Restauratoren für Wandmalereien, Gemälde und Steinarbeiten sowie Archäologen reinigten in den vergangenen Monaten die Wände und den Fußboden, erneuerten die Bänke und ließen besondere kunsthistorische Schätze in neuem Glanz erstrahlen.

Warum gerade in diesen Sakralbau mit rund 2,3 Millionen Euro beachtliche Mittel investiert wurden, hängt mit dem 800-Jahr-Jubiläum der Diözese Graz-Seckau zusammen, dessen Startschuß am vergangenen Sonntag fiel. „Das liegt daran, dass diese Kirche 1218, als unsere Diözese gegründet wurde, zur ersten Kathedralkirche der Steiermark bestellt worden ist. Der damalige Erzbischof Eberhard II. aus Salzburg hat dieses damalige Augustiner-Chorherrenstift zum Diözesansitz bestimmt und die Kirche zur Kathedrale gemacht“, weiß Bürgermeister Simon Pletz zu berichten, der in seinen Dankesworten am Ende der Festmesse das finanzielle Engagement des Landes an der Aufbringung der Renovierungskosten unterstrich.

Das Jubiläumsjahr, das unter dem Motto „Zukunft säen“ steht, wird seinen Abschluß am 1. September 2018 mit der Aufstellung des „Jubiläumskreuzes“ in Hohentauern und einer Open-Air-Aufführung von Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ finden. Die Festlichkeiten und Aktivitäten rund um das Jubiläum kosten rund 3,5 Millionen Euro – ein Drittel davon kommt von Land, Stadt Graz und Sponsoren, die übrigen zwei Drittel fließen aus dem Diözesanbudget, wobei 750.000 Euro für soziale Projekte und der Rest für Sach- und Personalkosten für die Veranstaltungen und Ausstellungen aufgewendet werden.

Waldhuber